Im Juni 1996 sind wir mit Arkia, einer israelischen Charterfluggesellschaft, nach Tel Aviv geflogen. Am Flughafen in Kloten machten wir bereits eine erste Bekanntschaft mit dem israelischen Sicherheitswahn. Nach einem äusserst peniblen, sogenannten „Sicherheits-Check“ wobei jedes Gepäckstück genau untersucht wurde und jeder Einzelne sich einer Befragung unterziehen musste (Wer hat ihren Koffer gepackt? War das Gepäck die ganze Zeit unter Ihrer Aufsicht? Wer hat Sie zum Flughafen gefahren? Hat Ihnen jemand Geschenke mitgeben wollen? Warum wollen Sie nach Israel?) ging's dann endlich los, nach etwa 4 Stunden Flug landeten wir am Abend auf dem Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv. Nach einer recht kurzen und für uns richtig angenehmen Pass-und Einreisekontrolle wurden wir von Nora, unserer israelischen Reiseleiterin in Empfang genommen und mit einem Reisebus nach Bethlehem gebracht. Unsere Stadtbesichtigung in Jerusalem startete am nächsten Tag mit einer Fahrt in die Neustadt, ins Regierungsviertel Kiryat Ben Gurion, hier steht der „Knesset“, das architektonisch interessante Parlamentsgebäude. Vor dem Gebäudekomplex kann man die berühmte Knesset-Meonra, ein aus Bronze gegossenes Monument welches einen siebenarmigen Leuchter darstellt, besichtigen. Dies ist eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums, es wurde bei der Staatsgründung Israels in das Staatswappen aufgenommen. Dann ging’s weiter zum Har Ha Zikaron, dem "Berg des Gedenkens", der seit Errichtung der Gedenkstätte Yad Vashem diesen Namen trägt. Zum hügeligen Gelände mit bewaldeten Hängen und einer wunderbaren Aussicht gehören auch der Herzlberg und ein Militärfriedhof. Der ganze Komplex ist den Opfern der Konzentrationslager gewidmet. Dieses Monument für die 1500000 ermordeten Kinder liess ein Elternpaar aus den USA im Namen ihres toten Sohnes errichten. In einer grossen dunklen, voll verspiegelten Halle brannten in der Mitte 5 Kerzen. Das Licht dieser Kerzen wurde zwischen den Spiegeln unzählige Male hin-und hergeworfen, so dass man in einem Meer von kleinen Lichtern stand, die nicht weiter als Kerzen zu identifizieren waren, sondern vielmehr wie Sterne wirken. Im Hintergrund erklangen eine Männer- und eine Frauenstimme, die abwechselnd Namen, Alter und Herkunft der einzelnen Kinder vorlasen. Nächster Besichtigungspunkt waren die weltbekannten Marc-Chagall-Fenster in der Synagoge der Hadassah Klinik. Anschliessend machten wir einen Bummel durch die Fussgängerzone und über den grossen Mahane Yehuda Markt, der ausschliesslich von Juden besucht wird. Hier herrschte ein buntes lebhaftes Treiben, orientalisches Gebäck mit Nüssen und sehr viel Honig, Berge von Tomaten , Orangen und Granatäpfeln wetteiferten hier mit duftenden, farbenprächtigen Gewürzen um die Gunst der Käufer. Am Nachmittag fuhren wieder zurück in das 7 km südlich von Jerusalem im Westjordanland liegende Bethlehem, hier stand die Besichtigung verschiedener heiligen Stätten auf dem Programm. Da Bethlehem palästinensisches Autonomiegebiet ist mussten wir eine sogenannte „Sicherheitsanlage“ der Israelis passieren. Bethlehem gilt als der Geburtsort von König David und von Jesus. Ein Besuch der Geburtskirche Christi in Bethlehem gehörte natürlich zum Programm. Dort wo der Stall mit Ochs und Esel gestanden haben soll, erhebt sich heute die Geburtskirche Jesu Christi. Das Gebäude das von aussen eher einer Festung glich ist die älteste Kirche der Welt. In der darunter liegenden Grotte soll Jesus geboren worden sein. Der Eingang zur Kirche war etwas ungewöhnlich, bevor man die Kirche betreten konnte musste man sich zunächst bücken um durch das nur 1,20 Meter hohe Eingangsportal zu gelangen. Die niedrige Eingangstür sollte Wissenschaftlern zufolge den Zugang mit Tieren verhindern. Die sehr grosse Kirche unterteilt sich in einen armenischen, orthodoxen und römisch-katholischen Teil. Wir stiegen zur Geburtsgrotte hinab, hier markierte ein silberfarbener, 14 zackiger Stern die Stelle auf dem Boden wo Jesus geboren wurde. Er trägt die Inschrift „Hic de virgine Maria Jesus Christus natus est“ (Hier wurde Jesus Christus von der Jungfrau Maria geboren). Anschliessend ging’s wieder zurück nach Jerusalem, der kleinen, nur etwa einen Kilometer langen und einen Kilometer breiten Altstadt. Auf diesen wenigen Quadratkilometer befinden sich das wichtigste Heiligtum der Juden, eine der heiligsten Stätten des Christentums und der drittheiligste Ort der Muslime. Kein anderer Ort auf der Welt beherbergt so viele heilige Stätten so eng beieinander. Wir liessen uns auf unserem Rundgang durch die faszinierende Altstadt in eine fremdartige Welt entführen. Durch das sogenannte Dung-Tor, früher wurden hier die Abfälle aus der Stadt heraus transportiert, gelangten wir in den historischen Kern der Stadt, ein paar Schritte weiter entfernt befand sich die Klagemauer, das Heiligtum der Juden. Täglich pilgern viele orthodoxen Juden hierher um zu beten. Schon seit Jahrhunderten wird an dieser Stelle nach jüdischer Sitte gebetet, nach altem Brauch Männer und Frauen getrennt. Die Mauerritzen waren überfüllt mit kleinen Zetteln und Blättern auf denen Gläubige ihre Wünsche und Gebete aufgeschrieben haben. Ein extra abgegrenzter Bereich direkt vor der Klagemauer gilt als Freilichtsynagoge. Oberhalb der Klagemauer auf dem Tempelberg der heiligsten Stätte des Islams, nach Mekka und Medina, stehen die El Aksa Moschee mit ihrer schwarzen Kuppel und der Felsendom mit seiner weithin sichtbaren vergoldeten Kuppel. Die Moschee ist den Muslimen heilig, weil hier der Prophet Mohammed in den Himmel aufgefahren sein soll. Weiter ging’s zur Via Dolorosa, die durch die Altstadt zur Grabeskirche führt die heute als Kreuzweg ausgestaltet ist. Von den 14 Stationen des Kreuzweges befinden sich aber nur acht auf der Via Dolorosa selbst, die Neunte befindet sich auf dem Dach und die letzten Fünf in der Grabeskirche. Die Via Dolorosa war überraschenderweise ziemlich schmal und führte durch einen Bazar. Man kann sich das Gedränge an Ostern auf diesem Weg bildlich vorstellen, denn schon jetzt im Sommer ist ein Durchkommen aufgrund der vielen Souvenirhändler, Obstverkäufer und Touristen teilweise nur schwer möglich. Und dann standen wir vor dem religiösen Zentrum für Christen aus aller Welt: der Grabeskirche, diese befindet sich heute im Besitz der drei grossen christlichen Glaubensgemeinschaften, der römisch-katholischen, der griechisch-orthodoxen und der armenisch-orthodoxen Kirche. Für uns fast etwas enttäuschend war das Bauwerk eher unscheinbar, eingekeilt zwischen vielen anderen Häusern. Genau genommen ist die Grabeskirche ein Labyrinth von heiligen Stätten, düsteren Kirchenschiffen und kleinen Kapellen aus unterschiedlichen Bauepochen. Etwas Kurioses hat das Öffnen und Schliessen der Kirchentür für den Betrachter, der Schlüssel der christlichen Kirche wird seit Jahrhunderten von einer muslimischen Familie verwaltet, diese hat das Wächteramt über die Grabeskirche inne. Jede der verschiedenen Gemeinden besitzt eigene Kapellen und Altäre. Im Innern befindet sich das Grab Jesu: eine kleine Kapelle unter der grossen Kuppel und darin steht, umgeben von vielen Kerzen, eine steinerne Grabkammer. Man konnte hier Menschen aus aller Welt beobachten, die sich schweigend in einer langen Schlange anstellten, um für wenige Sekunden ans Grab Jesu treten zu dürfen. Beachtenswert war auch der Salbungsstein in der Nähe des Eingangs, auf den Jesus angeblich nach seinem Tod gelegt worden war. Gleich neben dem Eingang der Grabeskirche führte eine steile Treppe hinauf zur Golgatha-Kapelle. Hier stand ein Altar, unter dem eine emaillierte Silberplatte genau die Stelle markiert wo die Kreuzigung stattfand. Viele Pilger knieten vor dem Altar nieder um die Silberplatte zu küssen, berührten den Felsen, stellten in den sandgefüllten Schalen links und rechts Kerzen auf. Auf dem Zionsberg besichtigten wir das Grab König Davids, den Abendmahlsaal, die Dormitio-Abtei und die Kirche St. Peter in Gallicantu. Dann ging’s weiter zur Aussichtsplattform auf dem Ölberg, oberhalb des jüdischen Friedhofs, von hier hatte man einen herrlichen Blick auf die Jerusalemer Altstadt. Die meisten bekannten Grossaufnahmen des Tempelbergs und Panoramabilder der Altstadt stammen übrigens hier vom Ölberg. Auf dem jüdischen Friedhof lagen immer noch viele Grabsteine lose verstreut herum, da sie von den Jordaniern (1948-1967) herausgerissen und zum Teil als Baumaterial verwendet worden waren. Vom Tempelberg aus stiegen wir zu Fuss hinab zum Garten Gethsemane, in dem man 8 uralte Olivenbäume erblicken konnte. Wir besichtigten die eher dämmrig wirkende Kirche der Nationen oder auch Todesangstbasilika genannt, sie wurde mit Geldern aus zahlreichen Ländern erbaut, daher rührt auch der Name „Kirche der Nationen“. An der Decke der Kirche ist das Wappen jedes der beteiligten Länder zu finden. Am Nachmittag ging unsere Fahrt weiter nach Jericho, der ältesten bisher bekannten Stadt der Welt, am nördlichen Ende des Toten Meeres. Die Nacht verbrachten wir im Kibbuz Almog, der bekannt für moderne Wüstenlandwirtschaft ist. Unterwegs machten wir einen Halt in Yardenit, der angeblichen Taufstelle von Johannes dem Täufer, die direkt unterhalb des Sees Genezareth liegt. Für viele Christen aus aller Welt hat sie seit jeher eine grosse Bedeutung. 1981 legten Baptisten hier ein Taufzentrum an das seitdem jeden Tag unzählige Gläubige anlockt und auch für Touristen geöffnet ist. So kommen täglich viele Gläubige aus der ganzen Welt angereist um gemeinsam ins Jordanwasser zu steigen und sich vom eigenen Gemeindepfarrer erstmalig oder erneut taufen zu lassen. Nicht selten bringt eine Gemeinschaft den eigenen Chor, Musiker und Kameraleute für die grosse Zeremonie mit. Auf kleinen Rängen können Freunde oder auch ganz Unbeteiligte das einmalige Ereignis mitverfolgen, auch wir konnten so eine Taufe miterleben. Am nächsten Morgen machten wir uns auf durch die Wüste Judäa zum Toten Meer. Hier gelangten wir per Seilbahn nach Masada, einer auf einem isolierten Felsen gelegene Festung am Toten Meer, diese war letzte Zufluchtsstätte der Juden im Kampf gegen die Römer im Jahre 73 n.Ch. Bei brütender Hitze von etwa 45 Grad machten wir einen Rundgang durch die Palastanlagen, Speicherhäuser, das römische Bad, die Synagoge und die byzantinische Kirche. Nach der Besichtigung der Festungsanlage fuhren wir mit der Seilbahn hinunter zum Strand des Toten Meeres. Der tiefst gelegene, 410 m unter dem Meeresspiegel liegende See dümpelt mitten in einem wüstenartigen-felsigen Niemandsland vor sich hin. Das andere Ufer des Sees gehört bereits zu Jordanien. Mit einem Salzgehalt von ca. 30% ist es zehnmal salzhaltiger als das Mittelmeer und die Weltmeere. Bis auf wenige Kurhotels und Anlagen zur Salzgewinnung ist die Gegend beinahe unzivilisiert. Das berühmte Bild der badenden, die auf der Wasseroberfläche des Toten Meeres treibend entspannt Zeitung lesen, konnten wir am eigenen Leib erleben, der genussvolle Schwebezustand war unvergleichlich. Am anderen Morgen fuhren wir durch das Jordantal nach Beit Shean. Hier besichtigten das noch gut erhaltene römische Theater und die Ruinen der Stadt. Die Ausgrabung ist eine der schönsten römischen Ausgrabungen und sicherlich die imposanteste in Israel. Zu sehen sind unter anderem ehemalige Bäder mit Fussbodenheizung, ein gut erhaltenes Theater, Säulenstrassen und eine grosse Gemeinschaftslatrine. Anschliessend ging die Fahrt weiter ins Karmelgebirge nach Nazareth, das ca. 500 m hoch liegt und seit anderthalb Jahrtausenden ein christlicher Wallfahrtsort ist. Dort ging’s zuerst einmal durch das arabische Viertel zur Verkündigungskirche, mit ihrer 37 m hohen Kuppel das Stadtbild bestimmt. Die Basilika wurde über dem Ort gebaut an dem gemäss biblischer Überlieferung der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschienen sein soll. Das Gebäude der Kirche ist sehr beeindruckend. Nicht nur die Grösse, sondern auch die ins Mauerwerk eingelassenen Texte und Ornamente demonstrieren die Bedeutung dieses Ortes für den religiösen Ursprung des Christentums. Sie ist im Innern relativ modern, im Kirchenschiff im ersten Stock konnte man Madonnenbilder, geschaffen von Künstlern aus aller Welt erblicken. Überall wiesen Schilder zu den heiligen Stätten. Andere Tafeln kennzeichneten das Haus des Zimmermanns Joseph, oder den Brunnen, von den Maria Wasser holte. Aber kaum jemand wird die Stadt als schön bezeichnen, denn die Kirchen stehen in verkehrsreichen überlasteten Strassen, zwischen in Schnellbauweise errichteten einfachen Häusern. Auch den 210 m unter dem Meeresspiegel liegende Ort Tabhga, am Nordufer des Sees Genezareth im Jordantal besichtigten wir. Die üppige subtropische Vegetation trägt sicher dazu bei, dass die den See umgebende Landschaft zu der schönsten Israels gehört. Hier im Ort Tabgha geschah nach biblischer Überlieferung das Wunder der Brotvermehrung. Wir besichtigten hier die Brotvermehrungskirche mit den schönsten Bodenmosaiken des Heiligen Landes. Mit dem Boot fuhren wir über den See Genezareth nach Kapernaum und konnte auf der Fahrt hinüber auf die Golanhöhen schauen, ein Gebiet das eigentlich zu Syrien gehört aber von Israel seit 1967 besetzt wird. Hier in Kapernaum besichtigten wir die die Reste der Synagoge und das „Petrushaus“, das seit einigen Jahren durch ein Betondach vor Witterungseinflüssen geschützt wird. Anschliessend ging’s weiter auf den Berg der Seligpreisungen, der am Nordufer des Sees Genezareth, oberhalb der Ruinen von Tabgha und Kapernaum ansteigt und die traditionelle Stätte der Bergpredigt Jesu ist. Oben steht die Kirche der Seligpreisungen, erbaut aus lokalem Basalt; weisser Kalkstein wurde für die Bögen und römischer Travertin für die Säulen verwandt. Vom Säulenumgang bot sich uns ein prächtiger Ausblick auf den See Genezareth. Nun ging unsere Reise weiter auf den Berg Hermon, der ein Teil der Golanhöhen ist, diese wurden 1981 von Israel annektiert und stehen seither unter UN Verwaltung. So waren wir nicht nur am tiefsten Punkt von Israel, sondern auch fast auf dem Höchsten, da der Hermon der höchste Berg Israels an der libanesisch-syrischen Grenze ist. Von hier konnten wir nochmals eine wunderbare Aussicht auf den See Genezareth geniessen. Es war beeindruckend zu sehen, welche landschaftlichen Veränderungen hier in kürzesten Distanzen, von der Wüste im Süden bis zu den Weinbergen im Norden des Landes, ergaben. Einen kurzen Halt machten wir in der Kreuzfahrerstadt Akko, eine Stadt mit eigenem Charme, die in der Bucht von Haifa liegt. Unsere Tour begann mit der Besichtigung des Khan al Umdan, der bedeutendsten, grössten und am besten erhaltenen Karawanserei von Akko. Hier fanden früher Karawanenhändler und ihre Lasttiere Unterkunft und Platz für ihre Waren. Wenn man im Innenhof der gut erhaltenen Anlage steht, kann man sich den Betrieb, die Gerüche und das Geschrei gut vorstellen, das hier geherrscht haben muss. Durch den Mittelmeerhafen war Akko übrigens ein guter Ausgangspunkt für die Karawanen die sich tiefer ins Landesinnere begaben. Wir besichtigten die angrenzende, von einer Festungsanlage umgebene Altstadt welche fast ausschliesslich von israelischen Arabern bewohnt und eine der orientalischsten Städte Israels ist. Es machte Spass durch die kleinen Gassen zu schlendern das bunte Getümmel mit zahlreichen Ständen, an denen Fische und vielerlei orientalische Süssigkeiten angeboten wurden, bis hin zu Parfümerien und originellen Gewürzläden zu bestaunen. Beim Gang über die immer noch beeindruckenden Befestigungsanlagen hatten wir einen herrlichen Blick auf das Mittelmeer. Weiter ging’s nach Haifa, vom Karmelberg aus konnten wir eine fantastische Aussicht über die ganze Stadt, die Bucht und den grössten Hafen Israels, über die Hügel und Täler, geniessen. Eine weitere Sehenswürdigkeit war der Blick auf den Garten des Bahai-Schreins und der goldenen Kuppel. Haifa gilt als "grüne" Stadt und Wohnort der Reichen. Die Vorletzte Station unserer Reise war Caesarea, ursprünglich eine Küstenstadt im antiken Palästina, prächtig mit Hafen, Amphitheater und Aquädukten ausgebaut. Wenn man durch die Ruinen des antiken Caesarea spazierte bekam man einen Eindruck antiker Grösse: umgestürzte Säulen, Marmorplatten und Schutt, man konnte erahnen was Caesarea in seinen stolzesten Tagen bedeutete. Im Ruinengelände waren auch Erinnerungen an die Kreuzfahrer erhalten, Befestigungsanlagen, vor allem Überreste von Wohnvierteln sowie die über einer Moschee errichtete St. Paul Kathedrale. Das sechs Kilometer langen Aquädukt, das die Stadt mit Wasser aus dem etwa 10 Kilometer entfernten Karmelgebirge versorgte wurde mit erstaunlichen technischen Kenntnissen konstruiert und garantierte einen Wasserfluss durch Schwerkraft von den Quellen bis zur Stadt. Auf der Weiterfahrt nach Tel Aviv besuchten wir den malerischen alten Ortskerns von Jaffa, der früher ein arabischer Stadtteil war. Ein Mix der Kulturen, helle Steine, flache und verwinkelte Bauten, Cafe's und Restaurants gab diesem Gebiet eine ganz spezielle Note. Vor allem hatte man hier einen herrlichen Ausblick auf die Skyline von Tel Aviv. Bevor wir unsere Badeferien in Eilat antraten bummelten wir am Morgen noch ein wenig durch die Strassen Tel Aviv’s und kamen so zum Kikar Disengoff. In einer Grünanlage erblickten wir einen faszinierenden Springbrunnen, welcher die gegensätzlichen Elemente Feuer und Wasser in einem Wechselspiel von rotierenden Wasserfontänen und Gasflammen vereinte. Zu jeder vollen Stunde begann das Schauspiel untermalt von klassischer Musik. Am Nachmittag war dann der Transfer zum nationalen Flughafen in Tel Aviv angesagt, von hier flogen wir nach Eilat „ins Badeferienvergnügen“. Der Sde Dov Airport lag am nordöstlichen Ende der Strandpromenade, hier werden hauptsächlich nationale Flüge abgewickelt. Nach der üblichen, mühsamen Sicherheitskontrolle, (eigenartigerweise konnte trotzdem ein Mitglied unserer Reisegruppe ein Sackmesser in der Gürteltasche durchschmuggeln) stiegen wir in eine etwa 50 plätzige Propellermaschine, die uns in einem ziemlich holprigen Flug nach Eilat brachte. Der Flughafen Eilat lag mitten in der Stadt am Roten Meer und trennte die Wohnstadt von der Hotelzone ab. Der Ort wurde erst von der israelischen Armee errichtet. Früher war es ein Fischerdorf, heute reiht sich eine Hotelburg an die andere, die meisten sind ziemlich bis sehr luxuriös. Es ist keine 1001 Nacht, sondern hoch modern, mit geschäftigem Treiben, modernen Hotelanlagen und Shoppingcenter, eine auf Freizeit ausgelegte Stadt. Wir verbrachten den Tag grösstenteils mit lesen und faulenzen am Hotelpool oder am Strand, und erholten uns so prächtig von den „Reisestrapazen“. Da wir von unserem Hotel Zimmer aus einen wunderbaren Blick auf Aqaba in Jordanien hatten, beschlossen wir einen Tagesausflug nach Petra zu unternehmen. Über unsere Reiseleiterin wollten wir ein Mietauto bestellen, aber das ging nicht ganz so einfach wie wir es uns vorgestellt hatten. Da man mit einem israelischen Leihwagen nicht nach Jordanien einreisen durfte, musste zuerst die Hertz-Autovermietung in Tel Aviv angefragt werden, die mussten dann wiederum Kontakt mit Amman in Jordanien aufnehmen, um die Agentur in Amman zu kontaktierten, dann diejenige von Aqaba, und von dort kam dann die Bestätigung zu uns. Am anderen Morgen in der Frühe machten wir uns mit einem Taxi auf an die israelisch-jordanische Grenze um dann in Jordanien unser Mietauto entgegen zu nehmen. Den Bericht über den Ausflug nach Petra könnt ihr unter „Reisebericht Jordanien“ lesen. Nach einer Woche Aufenthalt in Eilat flogen wir wieder in die Schweiz zurück, nicht ohne nochmals den „sogenannten unumgänglichen Sicherheits -Check“ auf dem Flughafen Eilat über uns ergehen zu lassen.
Fazit unserer Reise; Israel ist kulturell und landschaftlich ein wunderbares Land, leider liess aber die Gastfreundschaft in diesem Land zu wünschen übrig.